Grasbahnrennen in Lüdinghausen,
14.05.2015

Bei perfektem Rennwetter konnte sich der AMSC Lüdinghausen nach dem Mofarennen am Mittwoch auch am Vatertag über zahlreiche Fans freuen, und das bei dem gleichzeitig stattfindenden Langbahn GP 1 in Herxheim. Im morgendlichen Training stürzte Mark Stiekema fast unbemerkt und meldete sich ab. Er verließ den Rennplatz vorzeitig und musste sich später im heimischen Krankenhaus einen Armbruch diagnostizieren lassen.

Beterschap Mark

Für ihn rückte Reservist Bernd Dinklage fest ins Feld. Doch bevor es wirklich los gehen konnte, musste man 50 Minuten warten, ehe es wirklich mit dem 1. Heat los gehen konnte. Der Wasserwagenfahrer meinte es in der Mittagspause zu gut. Obwohl Rennleiter Matze Stucke die Enduroklasse beim geplanten Startzeitpunkt zum 1. Lauf vorzog, entschied er sich für diese Unterbrechung und weiteren Runden der Crosser zum Trockenfahren der Piste.

Mit einer Einführungsrunde beider Solisten Eröffnungsheats ging es endlich gegen 14.20 in Medias Race. Und im Laufe der Heats stellte sich auch immer mehr heraus, der Tagessieg geht nur über Martin Smolinksi, Bernd Diener oder Enrico Janoschka. Diese 3 waren auch schon die Trainingsschnellsten und fuhren im Lauf gegen die Uhr um den Bahnrekord. Abgesehen von der hohen Staubentwicklung konnte trotz perfekter Bahnbedingungen, was immer wieder von den Akteuren gelobt wurde, der Rekord von Robert Barth aus dem Jahr 2000 nicht geknackt werden. Smolinski flog dennoch  mit 126,70 km/h am schnellsten über die 1000m.

Im Finale – der einzige Lauf des Tages über 4 Runden – trafen diese 3 Haudegen aufeinander. Nur durch jeweils einen Zähler getrennt gingen sie, ohne, dass die Semifinalheats ausgetragen wurden, ans Startband. Localhero Christian Hülshorst folgte als erster der Konkurrenz, allerdings schon mit 4 Zählern Rückstand zu Janoschka. Er fuhr, nach dem Debakel am letzten Sonntag in Roden, eines seiner stärksten Rennen auf seiner Heimstrecke. Desweiteren waren es der super gut aufgelegte Marcel Dachs sowie Clubfahrer Rodney Mc Donald, die das Finale komplettierten.

Diener hatte den besten Start und schien Smolinski als Einzigen besiegen zu können. Doch der Bayer wäre nicht Smolinski, wenn er nicht alles geben würde. Der selbsternannte „Gegen-den-Strom-schwimmender-Bahnfahrer“ flog förmlich auf der Gegengeraden der 2. Runde an Diener vorbei. Auf gings zum Tagessieg. Janoschka steckte derweil auf: „Bei dieser zu hohen Staubentwicklung wollte ich jetzt kein Risiko mehr eingehen“, gab der 2-fache Familienvater später im Interview ehrlich zu. Für ihn reichte es aber am Ende immer noch zu Rang 3 hinter Smoli und Diener.

Mit dieser Nullrunde des Güstrowers war vielleicht der 4. Platz von Hülshorst noch etwas ärgerlicher, denn fehlte Hülse am somit nur 1 Punkt zum allerersten Podestplatz in der I-Lizenz auf seinem Heimkurs. Dennoch, Platz 4 ist aller Ehren wert vor Dachs und Mc-Donald.

Der 2. Lokalmatador Jens Benneker, der als Aufsteiger erstmals in der I-Solo mit am Band stand, verkaufte sich ebenfalls mehr als klasse. Er scheute keine Zweikämpfe und schrieb am Ende stolze 6 Punkte, was Rang 8 bedeutete.

Gute Besserung geht noch an Mark Beizhuisen, der ebenfalls als Aufsteiger in die I-Lizenz im 3. Durchgang einen Sturz in der Startkurve hatte. Zur genaueren Untersuchung wurde er ins Krankenhaus transportiert.

Gespannaction pur

Mit einem aufgestockten Fahrerfeld von 8 auf 10 Teams gegenüber der letzten Jahre traten die Gespanne an. Als Debütanten u.a. mit dabei: Florian Kreizmayr und Benjamin Maier sowie Florian Klein mit Sonja End. Beide Teams verloren schnell den Respekt vor diesen 1000m puren Highspeeds und waren nur noch mit einem Grinsen anzutreffen. Naja, am Ende nur noch Kreuzmayr / Maier, denn fielen die SBM-Aufsteiger Klein / End nach einem 2. Rang zu Beginn am Start des 2. Heats mit kapitalen Maschinenschaden aus.

Ebenfalls großes Pech hatten Christophe Grenier und Sandra Mollema. Die Reperatur der Getriebeprobleme im Training ließ sie sogar die Fahrervorstellung verpassen, doch es sollte es noch schlimmer kommen, als sie zwar im 1. Lauf wegen dieser Probleme noch einen Konkurrenten hinter sich lassen konnten. Im 2. Heat verbrannte noch ihre Kupplung und das Rennen war vorbei.

An der Spitze des Feldes fuhren Markus Venus und Markus Heiß sowie die Seriensieger der letzten Jahre William Matthijssen und Nathalie Stellingwerf ohne direktes Duell ungeschlagen ins Finale. Auch in dieser Klasse wurden die Semi-Läufe wegen der späten Zeit gestrichen. Anders aber als bei den Solisten entscheidet nur der Einlauf im Ziel über die Platzierungen. Und anstatt 5 Teams in der Vorrunde rollten nun 6 Gespanne ans Finalband. Venus’ und Matthijssens Vorsprung von 4 Zählern gegenüber Wilfried Detz und Steffen Veldhuis hätten also nicht geholfen, wenn sie vor den Meistern aus Deutschland und Holland ins Ziel gekommen wären.

Doch soweit kam es nicht. Matthijssen hatte den besten Start doch aus der Startkurve heraus hatte Venus die Nase vorne. Im Interview umschrieb Matthijssen die Situtaion mit einer etwas härteren Berührung durch den Bayer. Folgende Angriffe zurück auf Position 1 blieben aus seiner Sicht erfolglos und Venus stand mit Beifahrer Heiß ganz oben auf dem Podest.

Rang 3 erkämpften sich dagegen fair Dennis Noordman mit Patrick Kremer vor ihren Landsleuten Detz / Veldhuis. Debütanten Kreuzmayr / Maier sicherten sich mit einem Überholmanöver ihrerseits Rang 5 gegenüber den Briten Shaun Harvey und Danny Hogg.

Niederländischer Kampf um den Tagessieg

In der Nationalen Klassen, die EU offen ausgeschrieben war, waren es wieder einmal die Youngster aus dem Nachbarland, die das Geschehen beherrschten. Allerdings nur mit 6 Akteuren am Band (in den vergangenen Jahren waren es 8). Romano Hummel sowie Mark Helmhout, der in dieser Saison von der Crossmaschine auf die Bahnmaschine wechselte und zu dem noch mit der Tochter von Sjoerd Rozenberg befreundet ist, nahmen sich in 2 Heats gegenseitig die Zielflagge weg. Der 3. und letzte Lauf hätte die Entscheidung also bringen sollen. Doch diese fiel gleich zu Gunsten von Hummel in der Startkurve aus, da Helmhout den Bahnbelag testete und vom Rerun durch Referee Andre Haltermann ausgeschlossen wurde. Für Hummel war es somit ein weitaus leichteres Spiel, den Tagessieg unter Dach und Fach zu bringen. Vom Sturz profitieren konnte vor allem aber auch Jens Buchberger, der mit seinen 42 Jahren immer noch mithalten kann. Er belegte Rang 2 vor Helmhout auf dem Podest und verteidigte die hier die Deutschen Farben.

Entsprechend gut verkaufte sich noch Andre Majewsky, dessen letzte Lüdinghausen-Erfahrung in den Airfence endete. Doch trotz seiner schulischen Auszeit zeigte er sich fahrerisch gereift und fuhr ein sicheres und gutes Rennen, was mit Rang 4 belohnt wurde. Den 5. Platz erfuhr sich Clubfahrer Sven Klein. Er wurde vom Veranstalter gesetzt, und konnte dieses Rennen nur unter der Rubrik „Erfahrung sammeln“ mit nach Hause nehmen. Immerhin, 2 Punkte durfte er im 4-Mann Finale dennoch schreiben, auch wenn die Konkurrenz noch eine Nummer zu groß auf diesem 1000m Oval war. Vorjahressieger Buddy Prijs, der nach einer Verletzung erstmals wieder am Band stand, steckte nach dem 2. Heat auf und meldete sich ab.

Im Rahmenprogramm

Leider konnten nur 2 der 4 eingeladenen Teams der 1000ccm Britischen Gespanne nach Lüdinghausen kommen. Verletzungsbedingte Absagen waren der Grund. Leider ereilte im 1. Demolauf noch eines der Teams einen Maschinenschaden, sodass nur noch 1 Höllengerät für Soundatmosphäre sorgen konnte.

Doppelstarte Manfred Knappe, der bei den Spezialisten Rang 10 belegte, siegte in der Klasse der Hobby-Crosser und konnte somit den Seriensieger der letzten Jahre Thomas Holst auf Rang 2 verweisen. Natürlich freute sich der Bayer, allerdings kritisierte er sich selber: „Warum kann so was nicht mal in der anderen Klassen so klappen?“

Die Bildergalerie

Int. Lizenz Solo
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
Pkt S-1 S-2 Pkt Fin Pkt Platz
84
Martin Smolinski
5
5
5
15
     
5
20
1.
3
Bernd Diener
5
5
4
14
     
4
18
2.
3
Enrico Janoschka
4
4
5
13
     
A
13
3.
41
Christian Hülshorst
3
4
3
9
     
3
12
4.
33
Marcel Dachs
3
2
4
9
     
2
11
5.
14
Rodney Mc Donald
4
1
3
8
     
1
9
6.
93
James Shanes
3
3
2
8
       
8
7.
34
Jens Benneker
1
3
2
6
       
6
8.
6
Henry v.d.Steen
1
2
1
4
       
4
9.
15
Manfred Knappe
2
1
0
3
       
3
10.
32
Bernd Dinklage
0
0
1
1
       
1
11.
11
Mark Beishuizen
0
0
S
0
       
0
12.

Int. Lizenz Gespanne
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
Pkt S-1 S-2 Pkt Fin Platz
1
Markus Venus / Markus Heiß
5
5
5
15
     
1.
1.
2
William Matthijssen / Nathalie Stellingwerf
5
5
5
15
     
2.
2.
9
Dennis Noordman / Patrick Kremer
3
3
4
10
     
3.
3.
7
Wilfred Detz / Steffan Velthuis
3
4
4
11
     
4.
4.
20
Florian Kreuzmayr / Benjamin Maier
4
3
3
10
     
5.
5.
3
Shaun Harvey / Danny Hoog
2
4
3
9
     
6.
6.
86
Florian Klein / Sonja End
4
T
N
4
       
7.
5
Mathias Motk / Michael Burger
T
2
2
4
       
8.
68
Dan Berwick / Mark Hopkins
1
1
2
4
       
9.
31
Martin Fischer / Christian Schädler
1
2
N
3
       
10.
6
Christophe Grenier / Sandra Mollema
2
A
N
2
       
11.

B-Lizenz Solo
#
Name Nat
1
2
3
Pkt Platz
3
Romano Hummel
4
5
5
14
1.
5
Jens Buchberger
3
3
4
10
2.
4
Mark Helmhout
5
4
S
9
3.
18
Andre Majewsky
2
2
3
7
4.
17
Sven Klein
0
0
2
2
5.
2
Buddy Prijs
1
1
N
2
6.