Int. Grasbahnrennen in Uithuizen,
29.08.2015

Nach 2 Jahren gab es auf dem neuen Renngelände in Uithuizen endlich perfekte Rennbedingungen auf der Strecke. Dass diese so waren, ist der unermüdlichen Arbeit der Clubmitglieder zu verdanken, die in den Tagen zuvor noch 130.000 Liter Wasser abpumpten. Das Innenfeld ließ aber noch erahnen, wieviel Regen runterkam, denn glich dieses einer kleinen Seenlandschaft. (Grenier und Mollema mussten nach einem Ausfall mit anschließendem Dreher im Innenfeld sogar ein unfreiwilliges Schlammbad nehmen)

Tribute to Stefan Müller

Der tragische Unfall von Stefan Müller eine Woche zuvor steckte noch vielen Akteuren und Fans in den Knochen, und als Tribute für ihn erwiesen die Gespannfahrer nach einer Gedenkminute mit einer Runde in entgegen gesetzter Richtung ihm die letzte Ehre. Ein sehr emotionaler Moment für alle im Stadion Anwesenden.

Sturz im letzten Vorlauf

Die Gespanne standen auch im Fokus an diesem Rennabend. Die vorzeitigen neuen (und alten) Holländischen Meister William Matthijssen und Nathalie Stellingwerf standen vor dem letzten Vorlauf ebenso ungeschlagen da wie Wilfried Detz und Henk Auwema, der immer noch den an den Nieren erkrankten Steffan Velthuis ersetzt. Im letzten Vorlaufheat krachte es  in der Startkurve. Beide Teams verhakten sich und stürzten. Vincent Tocheport und Vincent Bertoneche konnten den Aufprall auf Detz’ Gespann nicht ganz verhindern, obwohl Pilot Tocheport noch quer stellte. Auch sie überschlugen sich.

Zum Glück trug keiner der 6 Beteiligten wirklich ernsthafte Verletzungen davon, dennoch wurden Detz, Matthijssen und Stellingwerf noch am Abend im Krankenhaus untersucht, während Bertoneche nach der Rückkehr in Frankreich das Krankenhaus aufsuchte. Die Niederländer sind zwar mächtig angeschlagen, aber alle konnten die Nacht schon wieder zu Hause verbringen. Bei Bertoneche wurde ein Bruch am linken Fuß diagnostiziert und fällt für mindestens 3 Wochen aus.

Gute Besserung an alle

Kompromiss gefunden

Da den Niederländer mit den je zuvor gefahrenen 12 Punkten neben Marco Hundsrucker und Corina Günthör mit 13, immer noch eines der 3 direkten A-Final Tickets zustand, sie aber nicht antreten konnten, musste eine Lösung her, denn mit den beiden Siegern des B-Finals Christophe Grenier / Sandra Mollema sowie Dennis Noordman / Patrick Kremer wären laut striktem Regelwerk nur 3 Teams am Finalband gestanden.

Nach einer Fahrerbesprechung mit Rennleiter Peter Visser einigte man sich aber auf den Kompromiss, dass auch die B-Finalisten auf 3 und 4 Stinus Lund / Dennis Smit und Mitch Godden / Paul Smith) am Band stehen sollten, aber egal auf welchem Platz sie die letzten 4 Runden beenden würden, sie sollten platzgeldtechnisch nur um 6 und 7 in der fahren, da die Plätze 4 und 5 für die zuvor Gestürzten gesichert waren. Mit diesem Kompromiss konnten alle Beteiligten leben.

Das einzige Deutsche Team, das noch die alte Strecke auf der anderen Seite kennt, wo 2010 u.a. auch das EM Finale der Gespanne ausgefahren wurde, setzte sich schnell an die Spitze und brachte den Tagessieg ungefährdet ins Ziel. Obwohl Pilot Hundsrucker vom stürzenden Matthijssen-Bike im besagten Heat am linken Arm getroffen wurde und nur noch eingeschränkte Bewegungen machen konnte, zog er mit Co-Pilotin Cori auf und davon. Noordman und Grenier folgten mit Abstand ins Ziel, während Lund und Solospezialist Godden um Rang 4 fighteten mit dem glücklicheren Ende für den Briten.

Beide Clubfahrerteams des MAC t’Hoegeland Uithuizen mussten in den Vorläufen einen Ausfall kassieren. Noordman wegen eines abgefallenen Kabels und Grenier gar wegen eines Motorschadens. In Windeseile und vielen Händen konnte aber bis zum nächsten Lauf ein neuer Motor eingebaut werden.

Solofeld in Deutscher Hand

Bei den Solisten fiel vor allem Christian Hülshorst auf. Durch seine Aufholjagden von hinten nach vorne war sich kein Mitstreiter sicher den Platz ins Ziel zu bringen, den er grade inne hielt. Herrlich anzusehen. GP-Fahrer Josef Franc war einer derjenigen, die das Nachsehen hatten. Nach guten Starts verlor er einige Plätze und am Ende im A-Finale sogar einen Podestplatz. Selbst der spätere Sieger Stephan Katt lobte Hülse und musste sich im Kampf gegen ihn mächtig lang machen. Bei 3 Duellen in der Vorrunde endete es 2 : 1 für Hülse.

Klar, dass beide Deutschen im A-Finale standen. Josef Franc und Dirk Fabriek sicherten sich ebenfalls das vorzeitige Finalticket. Durch das B-Finale qualifizierten sich noch Rob Mear und Romano Hummel, der sich so langsam in der I-Lizenz richtig wohl fühlt. Leidtragender war Henry van der Steen, der als Vorlauffünfter nun zugucken durfte.

Bei Tom Lamek hat man wieder gesehen, dass ihm die weitaus größeren Bahnen mit längeren Kurven besser liegen, als die typischen Radien der kleinen Holländischen Bahnen. Er kam als Vorlaufzehnter zwar noch ins B-Finale, fiel hier allerdings aus.

Achtung: Hülshorst von hinten im A-Finale

Den Start vom A-Finale verpatzte Hülse komplett, aber das machte es für die folgenden 4 Runden erst recht spannend. Katt führte vor Franc, doch der Lüdinghauser schnappte sich erst Mear und Hummel. Franc musste sich inzwischen Fabriek beugen und nun kam Hülse auch noch vorbeigeschossen. Die Zielflagge war nicht mehr weit doch war Katt bis dahin nicht mehr einzuholen. „Es hat riesig Spaß gemacht, hier heute zu fahren“, waren sich beide Deutschen bei der Siegerehrung einig und lobten den Veranstalter für die perfekten Bahnbedingungen.

Aller Ehren wert ist aber auch der 3. Platz von Fabriek, der schneller an die Spitze zurück kehren konnte, als wohl jeder nach seinem Wirbelbruch dachte.

Duell bei den Nationalen

Mark Helmhout konnte sich nur den Tagessieg vor dem Punktgleichen Dave Meijerink sichern, da dieses 4. Duell zu seinen Gunsten ausging. Rang 3 sicherte sich Jarno de Vries, der noch im letzten Jahr Europameister auf der 125ccm Maschine wurde.

 

Die Bildergalerie

Int. Solo
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
7
8
Pkt
B
A
Platz
42
Stephan Katt
5
4
5
4
18
1.
1.
41
Christian Hülshorst
4
5
3
5
17
2.
2.
94
Dirk Fabriek
4
3
5
4
16
3.
3.
444
Josef Franc
3
5
4
5
17
4.
4.
84
Romano Hummel
2
2
1
0
5
2.
5.
5.
5
Rob Mear
1
4
2
2
9
1.
6.
6.
2
Henry vd Steen
5
1
4
3
13
3.
7.
3
Sjoerd Rozenberg
2
2
2
1
7
4.
8.
51
Gabriel Dubernard
3
3
3
1
10
5.
9.
55
Tom Lamek
1
0
1
2
4
A
10.
24
Pascal Swart
0
0
A
3
3
11.
6
Lars Zandvliet
0
1
0
0
1
12.

Int. Gespanne
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
7
8
Pkt
B
A
Platz
76
Marco Hundsrucker / Corina Günthör
3
3
3
4
13
1.
1.
3
Dennis Noordman / Patrick Kremer
2
2
A
4
8
2.
2.
2.
8
Christophe Grenier / Sandra Mollema
3
A
3
3
9
1.
3.
3.
1
William Matthijssen / Nathalie Stellingwerf
4
4
4
S/N
12
N
4.
2
Wilfried Detz / Henk Auwema
4
4
4
S/N
12
N
5.
9
Mitch Godden / Paul Smith
1
3
2
2
8
3.
4.
6.
18
Stinus Lund / Dennis Smit
2
1
2
3
8
4.
5.
7.
43
Vincent Tocheport / Vincent Bertoneche
A
A
1
S/N
1
5.
8.
7
Aaron Vale / Sam Heath
A
N
N
N
0
9.

Special National
#
Name
1
2
3
4
Pkt Platz
3
Mark Helmhout
5
4
4
5
18
1.
63
Dave Meijerink
4
5
5
4
18
2.
66
Jarno de Vries
3
3
3
1
10
3.
99
Mika Meijer
2
1
1
3
7
4.
24
Kelly Velda
1
2
2
2
7
5.
26
Luit Groenwoud
0
0
0
0
0
6.